2 Filme und ein Halleluja
Februar 24th 2009 by Ronnie in Fotografie, ErfreulichesTrotz mieser fieser Erkältung (und das während ich in Kurzarbeit bin!! Das kommt auf einer Skala gleich nach "Urlaub und krank") musst ich gestern meine Neugierde befriedigen und meinen ersten Film selber entwickeln.
Schnell noch die fehlenden 4 Bilder auf dem Film vollknipsen und dann konnte es losgehen. Die ganzen Gerätschaften habe ich mir sauber hingelegt und alles fein vorbereitet. Den alten Übungsfilm (ein Billigfilm, mit dem ich das Einspulen in den Entwicklungstank üben konnte) runter von der Spule und das Licht aus.
Okay. Es ist dunkel. Verdammt dunkel. Ich hatte das dringende Bedürfniss einfach mal das Licht anzuschalten um zu gucken, was ich da eigentlich mache. Der Film war mit dem Patronenöffner (Flaschenöffner) schnell auf und aus seinem Gefängnis befreit.
"Schwester, geben Sie mir die Schere!". Argh, wo ist die Schere. Meine Hände tippeln über den Tisch und finden dann auch die Schere. Nun vorsichtig den Filmanfang zurecht gestutzt und dann konnte das Einspulen beginnen. Geht doch. Geht doch!!
Geht nicht. Irgendwo klemmt das Mistding und ich möchte wieder das Licht einschalten. Es geht nicht vor und nicht zurück. Also Spule auf und Film wieder raus. "Raschel, Plums" und der Film ist weg. Nur wo? Ich taste über den Tisch und finde schnell den Film. Als ich die Spule ertasten will, finden meine Finger noch ein Film. Scheiße! Der Übungsfilm. Oder ist das der richtige? Langsam wird mir warm und ich sehe helle Flecken vor meinen Augen aufblitzen. Hinzu kommt, dass ich pausenlos niesen muss und fiese Halsschmerzen habe. Ich bin kurz davor, das Licht anzuschalten und den Versuch als schlechtes Beispiel zu nehmen.
Wenn ich mich richtig erinnere muss der Übungsfilm kürzer sein, da er nur 24 Bilder hatte. Im Finsteren ertaste ich die Länge des Films und bin nun der Meinung, dass ich den richtigen gefunden habe. Also Einspulen die vierte. Diesmal geht es ganz gut - bis kurz vorm Schluss- Es klemmt - mal wieder. Aber nur kurz :-)
Der Film ist in der Dose! YEAH! Licht an. Ich betrachte argwöhnisch den "Übungsfilm" auf dem Boden und muss etwas lachen. Er ist der kürzere.
Glück gehabt. Ab jetzt geht alles seinen sozialistischen Gang. Chemie ansetzen, Messen, Entwickeln, Stoppen, Fixieren, Wässern, machen, tun, warten, drehen, kippen und hoffen.
Voila:
Man beachte die Kampfspuren am oberen Ende :-).
Ansonsten sehen die Negative ganz brauchbar aus und haben mal wieder eins gezeigt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Sobald es mir etwas besser geht, werde ich mich an das Thema Abzüge wagen.
Ich find das superklasse, und bewundere deinen Tatendrang. Ich hab ja 3 Filme gekauft, für die AE-1, aber irgendwie steige ich da noch nicht so richtig durch…
klasse geschrieben … ist fast wie in Krimi … spannend. Schön, dass das geklappt hat mit dem Entwickeln … You’re so
nach so viel aufopferendem einsatz bin jetzt wirklich auf die fotos gespannt …
Auf die Bilder bin ich auch gespannt! Kannste glauben! Mittelformat einspulen ist übrigens auch schick - spult man jetzt den Film oder das Papier ein? Trick dazu… nur eines lässt sich einfach so einreißen! Ich spule oft im Dunkelsack ein - das hat den Vorteil, dass mir nichts wegfallen kann (obwohl so ein Dunkelsack auch ganz schön groß sein kann) und ich wenigstens meine Umgebung sehen kann. Nachteil - die Hände werden ab dem dritten Film schwitzig (große Dose - da passen gleich 4 rein) und dann hakelt es auch ganz gerne mal ;)
@ crosa: Einfach mal anfangen und mit Begeisterung dranbleiben.
@ DerMfG: Ja vielen Dank, werter MfG.
@ emily: Ich habe es noch nicht geschafft und habe es mir für die nächsten Tage vorgenomen.
@ TillaPe: Ich auch :-) Mhh, so ein Dunkelsack wäre eine Überlegung wert. Geschwitzt habe ich auch so und ohne Dunkelsack, liebe TillaPe. Aber mit etwas Übung sieht man das dann auch gelassener.